Muk in Not oder Melvaunt kann uns mal

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Aus der Sicht von Kallista

Nachdem ich wieder aus des Teufels Feuer herausgeschwebt war und mich in einem schwer einsehbaren Eck zurückverwandelte hielt ich am Hafen nach Jarret Ausschau. Er war nicht schwer zu finden, denn er verhielt sich auffällig unauffällig und das gepaart mit seiner Panzerung war einfach nicht zu übersehen. Als ich zu ihm stieß, zeigte ich ihm Kette und Stock, aber er sah darin nichts besonderes, auch wenn ihm meine Erzählungen über die Aufregung Corvins über den Verlust ebenso davon überzeugten, dass es etwas auf sich hatte. Ralgaron kam zu uns, auch ihm zeigte ich die beiden Gegenstände. Seine einzige Frage war aber, ob er die Kette haben könne.

Jarret bat mich darum, die Straßen um das Gasthaus nach Muk abzusuchen, da der Elf schon längst wieder hätte auftauchen sollen. Ich fand Muk nicht, aber seine Flöte, die in einer dunkleren Ecke achtlos hingeworfen lag. So schlecht hatte der Elf nicht gespielt, dass er das Spielen aufgeben müsste. Ich zeigte Jarret die Flöte und er vermutete, dass Muk wohl entdeckt wurde und womöglich entführt wurde. Ich dachte mir doch, dass man mit dieser naiven Einstellung nicht lange überleben könne.

Während unsere Heldin sich über den Verbleib des Elfs wunderte, sitzt Muk in einer Zelle mit rauhen Felswänden, pochte an die Tür und rief, dass er die Einladung zu schätzen wisse, aber heute noch einen anderen dringenden Termin erledigen müsse. Alles, was er damit erreichte, war das öffnen der kleinen Klappe in der Tür und die Aufforderung "Halts Maul!" einer grobschlächtigen Wache, bevor sich die Klappe wieder schloß. Manieren hatte man hier offenbar nicht.

Während ich nach Muk suchte, hatte Ralgaron offenbar beschlossen, Rangrim aus des Teufels Feuer zu holen, kam jedoch ewig nicht mehr heraus. Als Laufbursche des Tages ging also auch in die Kneipe und fand die beiden fröhlich trinkend am Tisch sitzen. Ralgaron erzählte wohl Witze und keiner gedachte daran, zu gehen. Also ging ich zu ihrem Tisch und half ihnen auf die Sprünge, indem ich Rangrims Bier austrank. Ralgaron zog mir seines zum Glück weg, denn ich merkte erst nach dem Leeren des Kruges, dass es sich um Starkbier handelte. Ich denke aber, man merkte mir nichts an. Zumindest reichte das und ein paar grummelige Bemerkungen, damit die beiden mit nach draussen kamen.

Offenbar hatte sich Jarret wenigstens etwas nützlicher gemacht, während ich die beiden holte. Er sprach von Augenzeugen, die gesehen haben wollen, wie Muk in eine Gasse ging und die beiden Türsteher des Teufels Feuer ihm zielstrebig folgten. Rangrim schaffte es mit einem weiteren Besuch in der Gaststätte, den Namen der Türsteher und ihr Haus zu erfahren.

Wir liessen nicht lange mit einem Besuch warten. Zuerst trafen wir nur auf einen Nachbarn, der eher schlecht vom Türsteher sprach und uns das Zimmer wies. Dort angekommen roch es recht widerlich und sah noch dazu nicht besonder aufgeräumt aus. Wir durchsuchten die Sachen nach Hinweisen und fanden in einer Truhe etwas Geld und einen Schlüsselbund.

Während Rangrim und Kallista im ersten Stock nach Hinweisen suchten, fanden Ralgaron und Jarret die beiden Türsteher ausserhalb des Hauses. Unsere Helden befragten sie höflich nach dem Verbleib des Elfen, wenn auch mit einer leichten Drohung untermalt. Dennoch war die Antwort, ein Faustschlag auf die Nase von Jarret etwas übertrieben. Jarret, in seinen Reflexen Zeit seines Lebens geschult, schlug mit dem Schild zurück und schlug den Angreifer bewusstlos. Der andere floh.

Auf einmal hörten wir Gepolter von der Straße und eilten die Treppen hinab. Da lag der bewusstlose Türsteher und Jarret und Ralgaron standen davor. Ralgaron beharrte darauf, dass der andere angefangen habe. Wir versuchten ihn wieder zu Bewusstsein zu bekommen, allerdings schlug Ralgaron ihm dann ein paar Zähne aus sowie auf die Kniescheibe und murmelte etwas von einem Versprechen. Genervt versuchten wir den abermals in Bewusstlosigkeit abgedrifteten Halunken zu wecken. Er wollte seltsamerweise nicht besonders gut kooperieren, aber mit einer Mischung aus einem Wahrheitszauber und ein paar weiteren Schmerzen, die ich diesem Sklavenhalter-Drecksack gerne zufügte gab er uns dann doch die Informationen über den Verbleib des Elfen und wo der Eingang zur Höhle sei. Ralgaron bestand noch darauf, dass wir ihn wieder in sein Bett legten und deckte ihn sogar zu. Ich weiß nicht, was mich geritten hat, aber in dieser Manier legte ich ihm noch zwei Gold als Verdienstausfall auf seinen Nachttisch.

Nachdem uns das alles recht lange aufhielt, war es nicht verwunderlich, dass der zweite der Halunken sich mittlerweile Verstärkung geholt hatte und uns auf der Straße traf. Ralgaron ging auf sie zu und ich war überrascht, dass er nicht gleich mit erhobenem Schwert auf sie zulief, aber er wollte wohl wirklich mit ihnen reden. Leider erkannte diese Gruppe Irrer das nicht und griffen sofort an. Geradezu in Notwehr begannen wir zu kämpfen nicht nicht lange, bevor die ersten der Angreifer ihr Leben ließen. Auch ich versuchte noch einmal mit lauter Stimme in ihr Gewissen zu reden, aber ohne Erfolg.

Zurück im felsigen Gefängnis wurde Muk aus seiner Zelle geholt und auf einen Tisch gebunden. Nach ein paar rhetorischen Fragen an ihn fügte man ihm ein Brandmal am Oberschenkel zu und brachte ihn zurück in seine Zelle.

Sobald wir einen der Angreifer niedergestreckt hatten, stürmten neue nach. Es fühlte sich beinahe an, als wäre aus den einfachen Hafenarbeiter blutrünstige Zombies geworden. Zum Glück hörten wir schnell Pferdegetrappel und die Wachen tauchten auf. Zu meiner Empörung interessierten sie sich einen Dreck für die Hafenarbeiter und Halunken und statt dessen ausschließlich um uns. Sie nahmen Ralgaron fest und ich passte auf sein Schwert auf. Auch wenn sie uns andere nicht offiziell festnahmen, behandelten sie uns doch gleichermaßen wie schwer kriminelle. Der Hauptmann befragte uns nach den Vorkommnissen und unterbrach uns immer nur, um uns vorzuwerfen, dass wir uns moralisch falsch verhalten haben. Je weiter dieses Gespräch ging und je mehr er mir mit seinem Verhalten seine Verachtung zeigte, desto mehr wünschte ich ihm den Tod an den Hals. Ich werde einen entsprechenden Eintrag in meinem Buch verfassen, denn ES sollte von so etwas wissen. Die ganze Befragung gipfelte in einem Stadtverweis, den ich mir schriftlich geben ließ, um auch ihn in mein Buch zu packen. Auch hier sollte ES wissen, dass Melvaunt seinen Gesandten sehr schlecht behandelt hat.

Jarret schlug vor, zur Höhle zu eilen, da er fürchtete, dass die Wachen aus Muk sicher einen legalen Sklaven machen würden und so eilten wir dort hin. Der Eingang selbst lag direkt am Meer, so mussten wir durch seichtes Wasser waten, um hineinzugelangen. Naja, Rangrim lief wieder über das Wasser, er scheint es wirklich tiefgründig zu hassen. Er und ich gingen vor, da wir im Dunkeln am besten sehen und recht leise voran gehen konnten. In der Höhle brannt ein Feuer und drei Gestalten saßen herum. Ich dimmte das Feuer auf ein Minimum, in der Hoffnung, dass wir weiterhin einen Sichtvorteil hätten und Rangrim beschwor eine große geisterhafte Sense vor ihnen. Die drei Feiglinge ergriffen sofort die Flucht. Das gab mir Gelegenheit, die in einer Ecke der Höhle eingepferchten illegalen Sklaven aus ihrem Gefängnis zu befreien. In der Eile konnte ich zwar ihre Handfesseln nicht öffnen, aber zumindest konnten sie auch ohne uns so die Flucht ergreifen.

Als wir uns dann alle zusammen dem Gang zuwandten, erschienen sehr große Hunde, die aber für uns zum Glück keine allzu große Gefahr darstellten. Auf einmal blickte mich Ralgaron im Kampf an und sagte "du kannst ja zaubern", als hätte ich das noch nie getan. Es schien ihn so derartig verwirrt zu haben, dass er auch in den Kampf mit den Hunden nicht mehr weiter eingriff. Jarret rief nach Muk und tatsächlich kam eine Antwort. Wir folgten der Stimme und in einem größeren Raum entdeckten wir drei verschlossene Türen, die ich alle öffnete. In einer befand sich der Elf. Muk sah ein bisschen mitgenommen, aber doch wohlauf aus. Da sich sämtliche persönlichen Gegenstände in einem anderen Raum befinden mussten, entschieden wir, trotz des fernen Kampfgeschreis - das vermutlich von der Stadtwache Melvaunts kam - weiter vorzudringen. Als ich wieder an Ralgaron vorbei kam, fragte er "es ist das Schwert oder? Das Schwert hat dir zaubern beigebracht." Ich bin mir wirklich nicht sicher, was ich von seiner Verwirrung halten soll.

In einer Art größerer Vorratskammer fanden wir die drei feigen Wachen wieder, einen schaffte ich kurzzeitig mit einem Zauber aus dem Weg, um die anderen kümmerte sich Muk beinahe im Alleingang. Währrenddessen versuchte ich, die Habseligkeiten des Elfen ausfindig zu machen, vermutete sie dann aber in einer großen schlecht zu öffnenden Kiste, die wir kurzerhand mitnahmen. Auf dem Weg nach draussen forderten wir auch die Ex-Sklaven dazu auf, mit uns mitzukommen. Ich hoffe sehr, dass nicht noch weitere Sklaven weiter im Inneren der Höhle gehalten wurden, denn weiter vordringen konnten wir leider nicht.

Draussen angekommen verließen uns Jarret und Muk noch einmal Richtung Stadt und Ralgaron scoutete die Gegend aus, um eine Unterkunft für die Nacht zu finden, während Rangrim und ich uns um die Sklaven kümmerten. Er sprach einen Heilzauber aus, der ihre Schrammen und sonstigen kleinen Wunden heilte und bereits kurze Zeit später kam schon Ralgaron zurück und berichtete von einem verlassenen Hof, den wir nutzen konnten und zu dem wir dann aufbrachen. Später kehrte er in Richtung Höhleneingang zurück, da die anderen nicht wussten wo wir uns aufhielten.

Zurück in der Stadt ging Jarret zu Blackalbuck und Muk in den Tempel. Jarret berichtete von unseren Taten, von denen einige bereits stadtintern weitergetuschelt wurden, nachdem des Teufels Feuer abgebrannt wurde. Blackalbuck verspricht, dass entweder er selbst oder einer seiner Gehilfen etwa um Mitternacht in der Nähe des Höhleneingangs auftaucht, um eventuell noch mehr Neuigkeiten zu bringen. Jarret holte daraufhin noch seine Eigentümer aus dem goldenen Keiler und brach zum Tempel auf. Dort hatte Muk bereits gelernt, dass der Stein noch nicht fertig untersucht wurde. Ausserdem zeigte er seine Brandwunde am Bein und bekam gesagt, dass es sich um einen Fluch handelt und eine Heilung Zeit für die Vorbereitung benötigt und ausserdem sehr teuer sei. Als Alternative nahm er den Auftrag an, einen Zauberer mit Namen Theoderus auszuspionieren, der ausserhalb der Stadt leben soll. Jarret und Muk kamen daraufhin wieder zum Höhleneingang und trafen Ralgaron und dann auch Blackalbuck. Letzterer erzähle, dass die Sklaven von Kara Hulmaster Geleit bekommen und wir sie deshalb am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang in eine spezielle Bucht bringen müssen. Ausserdem hatte er einige Informationen für unsere Weiterreise, die uns nach Thar führen wird und dass er glaubt, dass der Jadestab eine Art Schlüssel ist. Zum Abschied erwähnte er, dass er sich über einen Bericht über unsere Reise sehr freuen würde.

Als die drei anderen zurück zu unserem Lager kamen schlief ich bereits. Man weckte mich jedoch sehr früh, weil es eine gute Gelegenheit für die Befreiten zur Weiterreise gab, was mich sehr erfreute. Ausserdem erzählte man mir von von einem kleinen Zwischenauftrag, der uns in der näheren Umgebung erwarten würde. Melvaunt hatte mich nur einen Tag beherbergt und sich dabei vermutlich von seiner deutlichsten Seite gezeigt. Sklaverei, Korruption, Fremdenhass. Mir war nicht unrecht, keinen Fuss mehr in die Stadt setzen zu dürfen.

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Kategorie: Tagebuch
Spieltag: 22. Mai 2016

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