Stadtgeschichte von Drellin’s Ferry

DDMahariah

Auszug aus der Stadtgeschichte von Drellin’s Ferry

Mai 1848

Heute kam ein Fremder in silbernen Roben und silbernen Haar in die Stadt, er stützte sich auf einen langen feingeschnitzten Stab. Er war Magier allem Anschein nach und mit Sicherheit kein schmächtiger. Unter seiner Robe zeigten sich trotz der weitgeschnittenen Ärmel kräftige Arme, die unseren Holzfällern entstammen könnten und wie ich sie einst besessen hatte. Anfangs hielten wir ihn für einen einfachen Reisenden, doch seine Worte, die er in meinem Arbeitszimmer vortrug, zeigten ein deutlich anderes Bild. Er sprach von einer fliegenden Gefahr, die unser schönes Drellin’s Ferry vernichten würde, sowie jedes Leben darin. Er riet mir, alle darüber in einem sachlichen Abend zu informieren und sie zu bitten die Stadt zu verlassen. Ich wollte ihm sagen, dass hier in Drellin’s Ferry mutige Männer und Frauen lebten, die ihr Heimatland verlassen hatten, um im Reich der Zwerge eine neue Heimat zu finden, doch seine Worten passten zu den seltsamen Geschehnissen in letzter Zeit. Der Wald, den die Zwerge Hexenwald nannten, verschluckte in letzter Zeit immer mehr Holzfäller und Stellen, die gerodet waren, waren wieder mit starken Bäumen versehen. Es hieß, dass in unseren Gassen böse Geister umherzogen und achtlose und betrunken zu sich in die Unterwelt zu ziehen.

Vielleicht hatte der Magier recht, wie auch manch gläubiger Priester sollten auch Magier in der Lage sein Visionen zu empfangen. Zudem gab es keinen Grund ihm zu misstrauen, auch stellte sich mir die Frage, wie sollten wir uns gegen etwas verteidigen, dass aus den Wolken auf uns niederstürzen würde.

Im geheimen wünschte ich mir, jene Reisenden zurück in unser Städtchen, die uns schon einst vor der Bedrohung bewahrten. Deutlich habe ich noch vor mir, wie ich den jungen starken Ritter, den elfischen Priester, dessen unheimliche Kusine und den äußerst merkwürdigen Waldläufer in den Hexenwald führte, wo uns Hobgoblins ständig überfallen hatten. Wie der junge Ritter berichtete, hatte der Anführer der Goblins, angeblich ein Geschöpf zur Hälfte Goblin und zur Hälfte ein Blitze werfende Drache nach etwas gesucht. Hätte ich doch damals mehr aufgepasst oder mein Vorgänger die Geschichte besser niedergeschrieben, vielleicht hätte es dem Fremden geholfen, jenes Übel von uns abzuwenden. Ich sagte ihm, dass ich über seine Worte nachdenken werde und morgen abend zu ihm käme mit meiner Entscheidung.

Ich entschied mich seinem Rat zu folgen und meine Mitbürger zu informieren und jedem seine eigene Wahl treffen zu lassen. Viele gingen, einige blieben, manch einer so auch ich, schickte seine Geliebten fort, mit dem Versprechen sie zurückzuholen, wenn die Gefahr gebannt sei. Rimisac, so hatte er sich vorgestellt, er würde sein möglichstes tun, um jene die blieben zu schützen und zu helfen. In jenem Augenblick wo ich diese Zeilen hier schreibe, wünschte ich mir Rimisacs Rat gefolgt zu sein und so bleibt mir nur noch seine letzte Bitte zu erfüllen und den Schrecken nieder zu schreiben, den ich von meinem Fenster aus sehe. Rimisac stritt nun in einer silbernen Rüstung und sein Stab war zu einem prächtigen Schwert verwandelt, auf das der Ritter von damals wohl neidisch gewesen wäre. Und würde mir der Schmerz meiner Wunde nicht langsam den Verstand rauben, so könnte ich schwören, dass Rimisac mehr nur ein Mensch war. Ein Schatten der nichts menschliches an sich hatte umhüllte ihn, der Schemen war eine Gestalt wie aus Märchen, aber wenn im Himmel über uns ein roter Drache seinen Flammen spie und dessen Hobgoblin- und Orkschergen unsere schöne Stadt angriff, wieso sollte nicht auch Rimisac ein Held aus alten Geschichten sein. Ihm allein und seinen mysteriösen Kräften war es zu verdanken, dass es unter den unsrigen keine Toten gab. Noch mehr würde ich gerne berichten, doch meine Seele möchte langsam meinen schmerzenden Körper verlassen und sich in einem der göttlichen Paradiese zur Ruhe betten und nachdem ich Rimisacs Bitte erfüllt hatte, so hatte ich noch eine an ihn. Er solle wenigstens dieses Buch nehmen und unsere Frauen und Kinder retten und der Welt von unserem Mut und unserem Kampf gegen das Böse dieser Welt erzählen.

Gerald Hawkins, letzter Bürgermeister von Drellin’s Ferry

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